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Climat im Burgund

Feine Unterteilung des Burgund in kleinste Climats



Rebflächen bei Pernand-Vergelesses, oben der Wald von Corton
Rebflächen bei Pernand-Vergelesses, oben der Wald von Corton
 

Im Bild ein typischer Hügel im Burgund . Er liegt zwischen winzigen Weinorten mit sehr klingenden Namen in der Weinwelt: Aloxe-Corton - rechts hinter dem Hügel, daher nicht zu sehen - und Pernand-Vergelesses - links sind ein paar Häuser zu erahnen. Viel mehr stehen in Pernand Verglesses allerdings auch nicht. Im oberen Bereich links an der Kuppe entsteht der weiße Corton Grand Cru der Domaine Rapet .


Zwischen solchen Orten liegen nicht einfach Weinberge, die bearbeitet werden. Im Burgund hat jeder kleine Flecken Erde eine über Jahrhunderte festgehaltene Bedeutung.


Das hätte im Prinzip jedes kleine Eckchen in jeder Weinregion, im Burgund kommen einige Aspekte des Weinbau zusammen, die zum einen eine solche Unterteilung in Climats haben entstehen lassen und die zum anderen auch sinnvoll ist.


Im Burgund gedeihen fast nur zwei Rebsorten - Chardonnay und Pinot Noir - die wie der etwas seltenere weiße Aligote sortenrein ausgebaut werden. Beide Rebsorten des Burgund ergeben sehr feine Weine, die nicht durch Wucht und Eleganz, sondern subtile Aromen bestechen.


Kleine Nuancen im Boden machen sich bei solchen Weinen deutlich im Wein bemerkbar.


Dann wurde der Weinbau früh und streng von den Mönchen betrieben, die nicht Weinbau wie Landwirtschaft betrieben haben, sondern ihre Arbeit wissenschaftlich untermauert verbessert haben. Dies hat schon sehr früh zu akribischen Aufzeichnungen der Lagen geführt, die anderswo nur deshalb nicht in dieser Form entstanden sind, weil sich niemand dafür interessiert hat.


Wächst auf einem Weinberg eine Sorte nicht so gut, pflanzt man halt eine andere und fertig.

 
Die Karte zu den Reben oben im Bild
Die Karte zu den Reben oben im Bild
 

Der Weinberg besitzt viele kleine Einzellagen - die Climat. Jedes dieser Climat hat Eigenschaften, die es von anderen Climats unterscheidet. Die Beobachtungen des Einflusses der kleinen Lagen auf den Weinbau begonnen haben die Mönche der Zisterzienser. Ihre Aufzeichnungen haben sich über die Jahrtausende weiter entwickelt und haben zu der einzigartig feinen Unterteilung einer großen Weinregion wie dem Burgund in Climats geführt.


Unabhängig von der ebenfalls sehr maßgeblichen Arbeit des Winzers haben Trauben eines Climat Eigenschaften, die für diesem kleinen Ort typisch sind. Eine abgegrenzte Beschaffenheit des Bodens, die Sonneneinstrahlung ist verschieden, das Vermögen des Bodens das Regenwasser zu speichern.

 
Bodenschnitt bei Nuits
Bodenschnitt bei Nuits
 

Neben den auf das Terroir empfindlichen Trauben und den frühen Aufzeichnungen sind der dritte Grund für das Entstehen der Climat im Burgund die wechselnde Bodenbeschaffenheit. Der Boden entstand durch Ablagerungen auf dem Meeresboden und variiert in der Höhe stark - je nach Bedingungen, der Atmosphäre zu der Zeit, als die spätere Gesteinsschicht sich auf dem Meeresboden abgesetzt hat.


Bei späteren Verwerfungen der Erdoberfläche im Burgund wurden diese Schichten unterschiedlich an die Oberfläche gehoben. Im Laufe von Millionen Jahre sind durch Erosion weitere Veränderungen im Burgund entstanden. Neben den Vermengungen von Bodenschichten sind dies Abtragungen und tiefe Einschnitte, die combes , die das Burgund als Täler längs der Höhenlinien durchziehen.

 
Die Climat am Fuße des Waldes
Die Climat am Fuße des Waldes
 

Die Climat am Fuße des Waldes von Corton von Pernand Verglesses gesehen. Die feine Unterteilung der Rebzeilen, auch die Mauern, die weitere Erosion verhindern sind schon zu erkennen.

 

Lieux-dits

Schließlich gibt es noch die lieux-dits im Burgund. Das sind neuere Eintragungen im Kataster des Burgund und eine zuweilen unabhängige Unterteilung. Es können zum Beispiel mehrere lieux-dits in einem Climat enthalten sein oder die Grenzen überschneiden sich.