Côte Rôtie, 2016

Bernard Burgaud erzeugt auf seinen exzellent gelegenen Weinbergen an der Côte Rôtie natürlich nur einen Wein: eben einen Côte Rôtie. Zwar ist das Gut mit 4 Hektar Rebflächen klein, es liegt auch recht abseits weit oberhalb der Rhône in einem unscheinbaren Häuschen mit einem kleinen Schild an der Tür. Aber die Weine sind Jahr und Jahr bei den Besten zu finden. Vermutlich weil sich das Gut seit Generationen in der Familie befindet und der Umgang mit der Syrah Traube mittlerweile zum Familiensilber gehört. Die Reben werden in reiner Handarbeit gepflegt - insbesondere Aussortierung der Trauben und Lese. Die Weine werden in großen Holzfässern vergoren und reifen 18 Monate in kleinen Barriques. Die meisten der Barriques sind alt - es werden nur 10 - 15% der Fässer jedes Jahr ausgetauscht. Die Holznote ist in dem Wein daher kaum vorhanden. Eine vielschichtige Finesse fruchtiger und würziger Aromen dagegen schon: der Ertrag hier an der Côte Rôtie ist sehr klein und die Syrahtraube entwickelt hier die schönsten Weine. Er kann jung getrunken werden, nach etwa 4 Jahren sollte er dann aber in eine dunkle Ecke des Kellers geräumt werden. Die noch jungen Aromen entwickeln sich in dieser Zeit und ergeben nur ein Zwischenbild. Nach etwa 10 Jahren präsentiert sich der Wein dann mit seinen reifen Altersnoten und ist ein besonderer Schatz im Keller. Jung ist dieser Wein von Burgaud zu einem dezent gewürzten, sorgsam gegarten Fleisch die wirklich ideale Begleitung. Wer einen Côte Rôtie über 10 Jahre im Keller liegen läßt, wird schon wissen, zu welchen Gelegenheiten er/sie sich diese Freude gönnt. Das dürfte wenig mit Essen zu tun haben, sondern mit einem schönen Tag.