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Frankreich

 

 

Champalou in Vouvray

Familie Champalou
Familie Champalou
 

Die Mönche haben vor tausend Jahren den Wein an die Loire - und manch anderen Fluss gebracht. Wie viele Veränderungen von außen an die Loire gekommen sind. Catherine Champalou, die Mutter links im Bild ist in der 12. Generation Winzerin, ihr Mann Didier in der 6. und die Tochter damit in der 19. Generation Winzerin an der Loire, alles zusammen genommen. Die Champalous lachen gerne und würden das sicher genau so sehen.


1984 haben die beiden das Weingut übernommen und aus einigen Hektar Rebfläche über 20 Hektar erarbeitet - die Weine von Champalou werden in über 20 Länder exportiert. Möglich wurde das, weil die beiden früh nach der Übernahme des Weingutes ihre Trauben nicht mehr bei einer Genossenschaft abgeliefert haben, sondern den Wein selbst erzeugt, abgefüllt und Kunden dafür gesucht haben.


Die kamen und kommen zwar reichlich an die Loire, aber kaufen einem neuen Winzer auch nicht von alleine den Keller leer: von der Weinbereitung bis zum Verkauf haben die beiden sich sehr viel erarbeitet und der Tochter Céline eines der besten Erzeuger in Vouvray bereit gestellt.


Immer noch arbeitet jeder der Familie auf seinem Posten, hat seine oder ihre Aufgaben jedoch immer im Blick, wie alles miteinander zusammen hängt auf dem Weingut Champalou.

 
Domaine Champalou in Vouvray - grüner Weinberg
Domaine Champalou in Vouvray - grüner Weinberg
 

 

Céline Champalou hatte das Glück, Winzer als Eltern zu haben, denen Neues beginnen von Herzen gegeben war. Die Tochter musste nicht in folkloristischer «trinkt Loire Wein!» Schürze im Probierstübchen den Touristen Wein verkaufen, sondern sollte etwas lernen vom Metier, was in französisch der Beruf ist.

Sie hat einige Jahre die Weinwelt im wörtlichen Sinne entdecken können: Neuseeland, Südafrika, Québec, British Columbia, Ontario und langsam über das Medoc zurück an die Loire. Jeder Kontinent, jedes Land und jede der dort angebauten Traubensorten hat seine Eigenarten, Winzer haben ihre Antworten darauf gefunden, andere Techniken, Tricks.

Zurück an der Loire ist es immer noch der Chenin blanc, der in Vouvray - aus gutem Grunde - angebaut wird. Aber auch in Vouvray ändern sich die Zeiten: der nachhaltige Weinbau ist mit Célines langsamer Übernahme des Weingutes stärker in den Fokus genommen worden. Die Eltern haben nicht viel anders gearbeitet, sonst wären die Weine nicht so gut geraten.

Das Weingut Champalou arbeitet jetzt nach den Regeln von Terra Vitis und HVE (Haute Valeur Environementale = Hohes Gut Umwelt). Zwei Regelwerke, die von der Bio Zertifizier - Industrie herzhaft um nicht zu sagen boshaft als lapidarer Unsinn beschimpft werden - und damit zum Ausdruck bringen, dass der pragmatische Ansatz von Terra Vitis ein ganz vernünftiger ist:

Weinbau so zu betreiben, dass die Umwelt nicht geschädigt wird, die Pflanzen einen gesunden Lebensraum haben, Biodiversität in die Monokultur bringen, indem sinnvoll Pflanzen gesetzt werden, die Lebensraum für Nützlinge und Nährstoffe in den Boden bringen.

Diese Maßnahmen den Weinbau auf dem Gut zum einen für die folgenden Generationen und es macht sich direkt im Wein bemerkbar: nur gesunde Trauben ergeben charaktervollen Wein.

 
Chenin blanc der Domaine Champalou in Vouvray.
Chenin blanc der Domaine Champalou in Vouvray.
 

An der Loire haben sich einige Traubensorten als besonders geeignet für diese Bedingungen heraus geschält. Sie wachsen recht klar getrennt voneinander in verschiedenen Appellationen. Um Vouvray ist der Chenin


Blanc zur bestimmenden Sorte «herangewachsen». Der Chenin blanc ist eine heikle Sorte, die auf idealem Terroir wie um Vouvray brillante, ausdrucksstarke Weine hervorbringt.