Champagner von Winzern

Der Wunsch nach Champagner ist ungebrochen seit einigen hundert Jahren. Einige dieser Weine bieten Genuss, der sonst nicht zu haben ist, aber der weitaus größte Anteil der Champagner kommt aus industrieller Massenfertigung. Wie klangvoll die Namen auch sein mögen.

Der Klang des Champagnmers begann mit dem Glas. Erfunden haben Winzer in Limoux im Languedoc den perlenden Wein. Das nutze ihnen aber wenig, denn zum einen hatten die Winzer in Limoux keine Telefonnummer von englischen Händlern. Das hatten die Händler in Bordeaux 1687 auch nicht, aber Händler aus der Champagne und England trafen sich in Bordeaux und machten Geschäfte so, wie es ihnen Kontoren dienlich war. Wein aus Limoux füllte die Kontore dieser Herren nicht und es kamen im Gegenzug auch die damals neuen Glasflaschen erst viel später nach Limoux.

Und so trank der englische, später auch der russische Adel Champagner und es blieb bis heute so. Heute hat es der russische Adel etwas schwerer, dafür deckt sich der chinesische Adel großzügig ein.

Man merkt vermutlich schon, wo die Reise hingeht: es geht beim Champagner meist nicht um den Inhalt, sondern den Namen, den Glamour und der Preis.

Die kleinen Erzeuger

In der ganzen Champagne? Nein, einige kleine gallische Charakterköpfe machen den Zirkus nicht mit ... solange sie nicht entdeckt werden. Sind erst einmal einige Sommeliers aus einigen Spitzenhäusern auf einen Winzer gekommen, kennen die Preise nur noch eine Richtung.

Es ist jedenfalls nicht leicht, gut gemachte Champagner zu etwa (Stand 2024, die Preise stiegen stetig) 50Euro zu bekommen. Die günstigen.

Ob einem dieser Preis und leicht darüber wert ist, möge ein jeder selbst entscheiden. Man bekommt bei solchen Weinen (der Preis ist eine Komponente, das Schwierige ist «gut gemachte») Weine, die nicht mit einem 25Euro Crémant zu vergleichen sind.

Die Kreide der Champagne

Die Champagne liegt auf dem sogenannten pariser Becken. Beim Auseinanderdriften der Erdteile sank die Gegend des heutigen Paris immer weiter ab und wurde immer wieder neu vom Meer überflutet. Es hat viele Millonen Jahre gedauert, aber so war das damals. Dabei sind die mächtigen Kreideschichten entstanden, in die die Keller der Champagne gegraben wurden und in die die Wurzeln der Reben wurzeln.

Kreide ist weich und mit der Zeit wurde durch Erosion der Boden abgetragen und in Flussläufen neues Material abgelagert.

Die verschiedenen Lagen und Bezeichnungen in der Champagne können leicht - besonders wenn man nicht ständig damit zu tun hat - verwirrend sein.

Ein Blick auf die verschiedenen Regionen, in denen sich die Erzeuger befinden, hilft schnell, die Rebsorten und damit die Stile der Champagner besser zu beurteilen - oft auch den Preis.

In der Champagne werden die Weine - wie im Burgund - nicht wegen der hübschen Kreidekeller so gut. Es ist zu kalt für Reben und es gedeihen - wie im Burgund - auch nur wenige Rebsorten: Chardonnay , Pinot Noir und Pinot Meunier.

Zwar erwärmt sich das Klima und das Problem der Kälte wird kleiner, es sind jedoch in der flachen Landschaft oft zu starker Regen eine Herausforderung. Besonders bei der verbreiteten Monokultur und dem starken Einsatz chemischer Mittel.

Es verwundert nicht, dass besonders die großen Häuser wenig Lust auf komplizierten bio - Anbau haben und lieber Filmsternchen als Markenbotschafterinnen engagieren. Der Anteil der biologisch bearbeiteten Flächen liegt weit hinter dem anderer Regionen in Frankreich .