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Die Verwandtschaft mit dem würzigen Pecorino - Käse ist naheliegend. Die Sorte stammt aus den Marken und musste sich den Platz mit den Schafen der Region teilen. Schafsrebe ist daher eine Übersetzung aus dem Italienischen.
Den Winzern früher Tage dürfte der Wein zu ihrem Käse gefallen haben. Als der Weinbau in Italien professioneller wurde, hatte Pecorino schnell das Nachsehen: er trägt zu wenig für den großen Bedarf.
Nun ist der große Bedarf in der Weinlandschaft mehr als gestillt und nicht so Alltägliches gewinnt das Interesse von Weinkäufern. So kommen immer mehr alte, vergessene Rebsorten in den Handel und auch der Pecorino taucht aus der Versenkung auf.
Was vermutlich den damals noch Schafe züchtenden Winzern schon gefallen hat, ist die hohe Säure der Sorte. Der Wein konserviert gut, was den Bauern auf dem Feld gefallen haben wird. Diese rustikale Eigenschaft ist für Weine aus dem Süden ungewöhnlich: die Wärme im Herbst baut vor der Lese die natürliche Säure in den Trauben ab. Erzeuger von Weißwein aus dem Süden müssen meist einen Kompromiss aus ausreichender Säure finden, die Trauben aber auch so lange reifen lassen, bis sie ausreichend reif für einen aromatischen Wein sind.
Der zurückhaltende, fleißige und gewissenhafte Winzer und Pionier Guido Coci Grifoni hat die Sorte 1982 in einem Weinberg in Arquata del Tronto entdeckt. Er wurde von Freunden darauf aufmerksam gemacht, dass in diesem abgelegenen Dorf auf 1000 Metern ein achtzigjähriger Mann einen praktisch aufgegebenen Weinberg besaß, in dem einige Stöcke Pecorino stehen.
Der winzige Ort mit gut 1000 Einwohnern ist zum Ausgangspunkt des neuen Pecorino geworden. Grifoni hat einige Reben aus der Anlage des Mannes in Arquarata mit auf sein Weingut genommen und mit dem Pecorino experimentiert, Erfahrungen gesammelt.
Aus dem einfachen Schafwein hat er einen hervorragenden, aromatisch interessanten Wein erzeugt. Feine Fruchtnoten, aber auch florale Anklänge sind im Pecorino zu finden. Besonders aber die feine Säure macht den Wein zu einem Erlebnis.
Es gibt wie bei säurehaltigen Weinen üblich auch sehr lange am Stock gereifte Weine, die süß ausgebaut werden. Leider haben solche Weine in Deutschland zwar eine lange Tradition, aber derzeit kaum Freunde.
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