Die höheren Lagen machen nicht nur die Landschaft des Vaucluse interessant, auch seine Weine. Viele der bekannten Weine stammen um die Dentelles de Montmirail. Das sind markante Felsen, die hoch über der flachen Ebene herausragen. An deren Ausläufern werden einige der besten Weine der Rhône angebaut und begründen den Ruf des Vaucluse als Weinregion. Der Grund sind die Verwerfungen, die bei der Entstehung der Felsen stattgefunden haben: tiefere Erdschichten wurden an die Oberfläche gehoben und stehen den Wurzeln der Reben zur Verfügung.
Die Hanglagen fangen die Sonne ein und sorgen im Herbst für die dringend notwendige Kühle
in den Weinbergen - was die tieferen Weinberge nicht haben. Die etwas höher gelegenen Weinberge sind kühler als die tieferen Lagen, jedoch auch nicht so hoch wie etwa die Ausläufer des Ventoux. Dort sieht man sehr schön, wie in tieferen Lagen noch Wein angebaut wird, in höheren der Lavendel wächst und noch weiter oben nur noch Wald überlebt.
Es ist schon ein extremes Glück für die Winzer des Vaucluse in einer der heissesten, sonnendurchfluteten Region Europas zu leben und exakt die Verformung der Erdkruste unter ihrem Land zu haben, die hitzegewöhnte Rebsorten benötigen, um nicht sonnig - saftige Wonneproppen in die Flaschen zu liefern, sondern großartige Weine.
Diese Kombination Boden, Gefälle und Kühle gibt es natürlich auch in anderen Regionen - im Vaucluse haben recht viele Winzer auf relativ engem Raum dieses Glück und das macht die Region für Weinsucher so interessant.