Céline Champalou hatte das Glück, Winzer als Eltern zu haben, denen Neues beginnen von Herzen gegeben war. Die Tochter musste nicht in folkloristischer «trinkt Loire Wein!» Schürze im Probierstübchen den Touristen Wein verkaufen, sondern sollte etwas lernen vom Metier, was in französisch der Beruf ist.
Sie hat einige Jahre die Weinwelt im wörtlichen Sinne entdecken können: Neuseeland, Südafrika, Québec, British Columbia, Ontario und langsam über das Medoc zurück an die Loire. Jeder Kontinent, jedes Land und jede der dort angebauten Traubensorten hat seine Eigenarten, Winzer haben ihre Antworten darauf gefunden, andere Techniken, Tricks.
Zurück an der Loire ist es immer noch der Chenin blanc, der in Vouvray - aus gutem Grunde - angebaut wird. Aber auch in Vouvray ändern sich die Zeiten: der nachhaltige Weinbau ist mit Célines langsamer Übernahme des Weingutes stärker in den Fokus genommen worden. Die Eltern haben nicht viel anders gearbeitet, sonst wären die Weine nicht so gut geraten.
Das Weingut Champalou arbeitet jetzt nach den Regeln von Terra Vitis und HVE (Haute Valeur Environementale = Hohes Gut Umwelt). Zwei Regelwerke, die von der Bio Zertifizier - Industrie herzhaft um nicht zu sagen boshaft als lapidarer Unsinn beschimpft werden - und damit zum Ausdruck bringen, dass der pragmatische Ansatz von Terra Vitis ein ganz vernünftiger ist:
Weinbau so zu betreiben, dass die Umwelt nicht geschädigt wird, die Pflanzen einen gesunden Lebensraum haben, Biodiversität in die Monokultur bringen, indem sinnvoll Pflanzen gesetzt werden, die Lebensraum für Nützlinge und Nährstoffe in den Boden bringen.
Diese Maßnahmen den Weinbau auf dem Gut zum einen für die folgenden Generationen und es macht sich direkt im Wein bemerkbar: nur gesunde Trauben ergeben charaktervollen Wein.