Die Appellationen des Languedoc
Alleine durch die Größe des Languedoc mit aktuell 246.000 Hektar Reben und der mehr als gleich großen Zahl an produzierten Hektolitern - das ist mehr als das Doppelte der Rebfläche ganz Deutschlands - ist die Region mit vielen berühmten Namen verbunden. Corbières, La Cape und das Minervois
sind einige der bekannteren Appellationen.
Im Languedoc werden enorme Mengen an Trauben produziert, natürlich auch viele günstige / einfache Qualitäten. Davon 52% rosé, 40% rot und 8% weiß. Die roten Sorten sind also deutlich mehr vertreten. Trotzdem gibt es sowohl hervorragende Weiße als auch sehr ambitionierte kleine Winzer, die sich nur auf sehr hochwertige Gewächse spezialisiert haben.
Die Spezialität liegt im Kleinen
Viele der kleineren Appellationen wie das Fitou
bieten besondere Weine aus dem Languedoc, die oft nicht sonderlich bekannt sind. Doch auch in den bekannten Appellationen sind es praktisch immer die Familienwinzer, die die besten Qualitäten erzeugen.
Die Genossenschaften des Languedoc
Das Languedoc war viele Jahrzehnte das Rebenmeer, aus dem dunkle, schwere Massenware ohne Ambition kam. Die Ladungen der Tankwagen landeten in Literflaschen in Supermärkten, wurden im Tank verkauft und färbten manchen Burgunder oder Bordeaux rot.
Für diese Waren lieferten die Winzer des Languedoc ihre Trauben in den Genossenschaften ab. Die machten den Rest, was auch immer.
Das ist alles Geschichte: viele Genossenschaften sind verschwunden, weil diese Art Weine immer weniger gebraucht werden. Und wenn, dann anderswo noch billiger erzeugt werden können.
Aber es gibt noch Genossenschaften und die machen oft eine einwandfreie Arbeit. Sie geben sich nicht mehr damit zufrieden, dass Weinbauern Trauben produzieren, wie Kartoffeln (viel bringt viel), sondern geben den Erzeugern strenge Vorgaben mit auf den Weg und kontrollieren die Einhaltung.
So manch günstiger Supermarkt - Landwein aus dem Languedoc bringt so ein erstaunliches Aroma auf dem Tisch.
Nach den Genossenschaften
Die Genossenschaften spielen heute nicht mehr eine so große Rolle. Die aufgegebenen Rebflächen, die früher für Genossenschaften produziert hatten, waren der Start für viele der neuen Weine des Languedoc. Viele der Weinberge liegen vertraut in der Natur, oft in idealem Terroir
und einem perfekten Boden
. Die früheren Betreiber der Rebflächen hatten keinen Ehrgeiz, keine finanziellen Mittel und besonders kein Wissen, wie sie eigenen Wein hätten vermarkten sollen. So manche Fläche lag jahrelang brach, bis wieder ein Apotheker, Banker oder Auswanderer ein neues Leben beginnen wollte.
Vor einigen Jahrzehnten sind viele neue Weingüter im Languedoc auf den alten Parzellen entstanden. Fast alle haben schon zu Beginn oder später auf die biologische Bewirtschaftung umgestellt.