Die Traubensorte Bourboulenc wird seit vielen Jahrhunderten in Südfrankreich angebaut, vor allem in der Provence, an der Rhône und im Languedoc. Bourboulenc ist eine sehr alte Rebsorte, die nicht im großen Stil kultiviert wird. Etwa 620 Hektar Rebfläche sind in Südfrankreich belegt, ihr Anbau unterliegt allerdings großen Schwankungen. Ihren Ursprung hat die Bourboulenc wohl in Griechenland, zumindest ist dort die Rebsorte Asprokondoura zu finden, die der Bourboulenc ähnelt.
Bourboulenc Trauben haben eine erfrischende Säure, einen kräftigen Körper und feine Zitrusaromen, Eigenschaften, die vielen Weißweinen fehlen. Sie ist eine der dreizehn zugelassenen Sorten im Châteauneuf-du-Pape, dem sie eine knackig-frische Säure verleiht.
Die Bourboulenc ist eine sehr spät reifende Sorte, die viel Zeit und Wärme benötigt, um sich voll zu entfalten. Wird sie zu früh gelesen, werden die Weine dünn und grasig. Doch reif entwickeln sie Fülle und Tiefe mit dem Duft von kleinen Blüten und, trotz der späten Reife, einer frischen Säure. Die Trauben wachsen sehr dicht und neigen deshalb stark zu Rohfäule. Das sind wohl die Gründe, weshalb die Bourboulenc eine eher seltene Rebsorte ist und bleibt.