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Château du Donjon im Minervois

Weingut im Wehrturm

Die Weine von Donjon rinnen in Tränen am Glas hinunter. Ein Zeichen für ihren Extrakt - Reichtum
Die Weine von Donjon rinnen in Tränen am Glas hinunter. Ein Zeichen für ihren Extrakt - Reichtum

 

Das heutige Weingut Château du Donjon war eine Dependance der Abtei der Bendiktiner von Caunes. Dass trotz der kirchlichen Vorgeschichte ein Donjon - ein Wehrturm - vorhanden ist, zeugt von den rauen Zeiten, in denen die Abtei ihre Blüte erlebte. Im 13. Jahrhundert erlangte die Abtei Reichtum durch die Kreuzzüge: sie finanzierte sehr erfolgreich die Truppen lokaler Adelshäuser.

Großzügiges Beschlagnahmen der Besitztümer von Ketzern war der Abtei in dieser Zeit möglich, weil weder Kirche noch Adel über klare Machtstrukturen verfügten. Mancher Widersacher konnte auf diese Seite beseitigt oder schlicht ausgeraubt werden, ohne eine Zentralgewalt heraus zu fordern.

Diese Reichtümer mussten auch von einer Abtei verteidigt werden können. So steht heute der Donjon auf dem Weingut im Minervois und die Abtei in Caunes hat einen Wehr- und einen Glockenturm - für jedes Geschäftsfeld einen.

 
Immer schön kühl bleiben: gekühlte Gärtanks auf dem Château du Donjon
Immer schön kühl bleiben: gekühlte Gärtanks auf dem Château du Donjon

Nach der Lese presst Jean Panis die Beeren; der zuckerhaltige Saft fließt in den Gärtank. Die Gärung startet durch Hefen, die Jean Panis zu der Maische hinzu gibt. Zwar würde die Gärung auch durch die natürlichen Hefen beginnen, aber das Resultat wäre Panis zu vage. Er möchte sicher gehen und möglichst ähnliche Ergebnisse über die Jahre erzielen. Zu diesem Zweck sind die künstlichen Hefen gemacht. Zumindest wenn man wie auf Donjon keine aromatisierenden Hefen nimmt (gibt es alles: solche Hefen profuzieren Geschcksrichtungen, die in keiner Traube, aber jedem Parker - wein vorkommen)


Die Hefen beginnen ihre Mahlzeit etwas zögerlich in dem kaltem Most. Sie produzieren jedoch schon bald Wärme, die ohne weitere Maßnahmen den Most zu viel zu hohen Temperaturen aufheizen. Bei zu zu hohen Temperaturen bilden sich Fehltöne, die dem Wein krautige, bittere Aromen mitgeben. Je nach Region hat man zur Kühlung die Kellertüren geöffnet (funktioniert in kühlen Regionen und frischem Herbst) oder Kühlelemente (wie große Tauchsieder, nur zur Kühlung) in den Gärtank gehalten. Beides lässt sich schlecht oder gar nicht regeln, besonders entstehen ungleichmäßige Temperaturen im Tank.


Dass heutige Weine ein weit höheres Geschmacksniveau haben als früher, liegt zu einem großen Teil an der Kühlung der Gärbehälter, wie sie hier auf den Château du Donjon stehen: Mit den Rippen am oberen Bildrand kann der Tank gezielt und genau überwacht gekühlt werden: es wird gekühltes Wasser hindurchgepumpt und die Temperatur im inneren ständig überwacht.

 
Jean Panis, Winzer des Château du Donjon und seine Kumpel
Jean Panis, Winzer des Château du Donjon und seine Kumpel

Heutzutage erzeugen Caroline und Jean Panis dichte und runde Minervois - Rotweine, die durchaus den Rückzug aus hektischen Zeiten an einem ruhigen Ort begleiten können. Seit vielen Jahren wird das Gut im französischen Weinführer als stabile Position des Minervois geführt.


Das von aussen vollkommen unscheinbare Weingut ist mit moderner Kellertechnik ausgerüstet, die immer in einem guten Zustand präsentiert wird.


Die beiden investieren beständig in ihren Donjon, der vor einigen Jahren vom Vater auf den Sohn übergeben wurde und arbeiten immer daran, mit ihren Methoden der Weinbereitung auf dem neuesten Stand dessen zu sein, was sie erreichen wollen: fruchtintensive Weine aus reifen Trauben, geerntet von Rebanlagen mit geringen Erträgen (erhöht die Geschmacksdichte) und einen schonenden Ausbau.


Die Reife der Trauben führt in dieser Sonnenregion oft zu sportlichen Alkoholgehalten. Die Alternative wären höhere Erträge oder frühere Ernte. Die Weine hätten weniger Alkohol und weniger Geschmack, aber es wären keine "Donjons" mehr und so bleiben sie so wie sie sind und gefallen.