https://www.weinraum.de/winzer/frankreich

 

 

Weine aus Frankreich

Mönche und Savoir Vivre prägen den Weinbau in Frankreich
Mönche und Savoir Vivre prägen den Weinbau in Frankreich
 

Die geologische und klimatische Vielseitigkeit Frankreichs bieten französische Winzern ein einmaliges Potential für herausragende Weine. Mönche haben vor Jahrhunderten in vielen französischen Regionen die Grundlage für den modernen Weinbau gelegt, der heute unangefochten weltweit als der beste gilt.

In vielen anderen Länder haben Winzer ein vergleichbares Niveau wie in Frankreich erreicht - indem sie die französischen Vorbilder studiert und für ihren eigenen Anbau die richtigen Schlüsse gezogen haben.

Ob aus Bordeaux, Burgund , der Champagne oder von der Loire oder der Rhône - diese Regionen sind der Maßstab. Im Languedoc , dem Roussillon und Südwesten werden Begleiter feinen Essens, Spezialitäten und Crémant erzeugt, die eine enorme Palette an Entdeckungen bietet. Französischen Wein zu kaufen, ist also eine spannende Reise durch dieses herrliche Land.

 
Weine aus Frankreich sind immer Weine zum Essen der Regionen Frankreichs
Weine aus Frankreich sind immer Weine zum Essen der Regionen Frankreichs
 

Die Kombination von Geologie , Klima und Geschichte hat die französischen Regionen unterschiedlich entwickeln lassen. Manch eine ist «unter dem Radar» geblieben; recht unbekannt, bietet jedoch originelle Gewächse besonderer Prägung oder Crémant (Schaumweine), die man dort nie vermutet hätte - so etwa aus dem Limoux.

Vielfalt der Geschmacksrichtungen

Frankreich ist bekannt für seine beeindruckende Vielfalt an Geschmack. Von den körperreichen Genußtropfen von Bordeaux und Rhône, über die komplexen weißen und den seidigen Pinot Noir aus dem Burgund, den mineralischen Gewächsen der Loire, bis zu der Champagne und dem Elsass , aus dem würzige Gewürztraminer jedes Menü eröffnen.

Handwerkliche Produktion

Winzerfamilien leben oft seit Generationen auf ihrem Land. Sie kennen ihr Terroir , sind auf ihm aufgewachsen. Und vollenden im Weinkeller, was ihnen die Natur von den Reben gegeben hat. Das Credo vieler Winzer ist, so wenig wie möglich in diesen Ablauf einzugreifen. Das bedeutet, den Reben im Weinberg einen intakten Lebensraum zu bieten. Die Reben so zu behandeln, dass aus den Trauben der gewünschte Weinstil erzeugt werden kann. Ohne Chemie, Hilfsmittel oder künstlichen Tricks: der Inhalt der Flasche ist das flüssig gewordene Abbild des Weinberges und der Reben, die auf ihm wachsen.

Schaumwein, Crémant und Champagner

Champagner und Crémants: Schaumweine haben eine große Tradition in Frankreich. Crémant, der französische Schaumwein, der außerhalb der Champagne hergestellt wird und kommen aus Regionen wie dem Elsass, der Loire, Burgund und dem Limoux stammen. Den Crémant aus Limoux kennen Sie nicht? Sollten Sie!

Geologie

Der Boden, auf dem die Reben wachsen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Definition des Geschmacks und der Qualität. In Frankreich variiert die Bodenbeschaffenheit stark von Region zu Region und sogar von Lage zu Lage. Dies reicht von Kalkstein in Burgund, Kieselsteinen im Rhône-Tal, Ton in Bordeaux , Granit im Beaujolais bis hin zur Kreide in der Champagne. Jede dieser Bodenarten bringt einzigartige Eigenschaften und trägt zum Konzept des Terroir bei. Der Begriff Terroir ist relativ neu, er wurde von vielen Winzern weltweit übernommen. Entstanden ist das Verständnis des Terroir vor über 1000 Jahren. Dazu später mehr.

Klima

Frankreich hat verschiedene klimatische Zonen, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf die Produktion haben. Von den kühlen, nördlichen Regionen wie Champagne und Loire, wo vorwiegend weiße Trauben und Crémant produziert werden, bis zu den wärmeren südlichen Regionen wie Languedoc und Rhône, wo kräftige rote Rebsorten dominieren. Das Klima bestimmt, welche Rebsorten gedeihen und wie die Trauben nach der Lese ausgebaut werden können.

Geschichte: Viele der französischen Regionen haben eine lange Geschichte, die oft mit Klöstern und der Kirche verbunden ist. Mönche führten schon im Mittelalter detaillierte Aufzeichnungen über den Anbau, Klima und Boden. Diese historische Erfahrung und die Jahrhunderte der Weitergabe von Kenntnissen haben den Weg für heutige Generationen von Winzern geebnet.

 
Die Griechen brachten Wein nach Frankreich. Die neuere Weingeschichte beginnt im Mittelalter. Brunnen in [[reg || Séguret]]
Die Griechen brachten Wein nach Frankreich. Die neuere Weingeschichte beginnt im Mittelalter. Brunnen in Séguret
 

Die Griechen brachten die Reben

Die Griechen brachten auf ihren Eroberungen Reben rund um das Mittelmeer. Sie gründeten Marseille vor über 2000 Jahren. Die empfindlichen Amphoren wurden dann bald durch die Fässer aus französischer Eiche ersetzt,

Die Mönche in Frankreich erforschten das Terroir

Die Kirche und ihre Klöster waren im Mittelalter wichtige politische und wirtschaftliche Akteure. Sie hatten großen Einfluss auf die lokale Bevölkerung und das Land. Durch die Gründung zahlreicher Klöster konnte die Kirche ihre Macht und ihren Reichtum ausbauen, und der Weinbau war eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Aktivitäten, die in den Klöstern betrieben wurden. Vor allem im Burgund wurde er von den klugen Mönchen als Wissenschaft betrieben. Sie entwickelten ein tiefes Verständnis für das Terroir : dem Zusammenspiel von Boden, Rebe und Klima. Durch ihre Forschung und Beobachtungen konnten sie herausfinden, welche Rebsorten am besten zu bestimmten Böden und Klimabedingungen passten, was die Qualität deutlich verbesserte. Im Süden Frankreichs etwa haben Mönche der Abtei Saint-Hilaire bei Limoux die Erzeugung von Crémant 1531 dokumentiert. 200 Jahre später kam der junge Mönch und Praktikant Dom Pérignon nach Limoux und hat bei den Mönchen in Limoux gelernt, wie man das mit den schönen Bläschen denn nun genau macht. Zurück in der Champagne und verfeinerte diese Techniken weiter und konnte insbesondere Glasflaschen nutzen, die es in Limoux nicht gab. Denn Limoux war vom Handel mit England abgeschnitten.

Flüsse, Häfen - der Handel mit England und Holland brachte Reichtum

Die Mönche hatten die Basis gelegt, weltliche Winzer lernten schnell: Frankreich war vor 300 Jahren das Maß der Dinge. Im Adel Englands später Hollands waren diese Weine Zeichen für Macht und Reichtum - sie waren begehrt und das in großen Mengen. Durch die engen Verbindungen zu den führenden Mächten hatten Frankreichs Winzer früh Zugang zu neuen Technologien - etwa Glas um den Champagner haltbar zu machen. Die Holländer legten das damals sumpfige Médoc trocken.

Bis heute profitieren einige der französischen Regionen von dem damals erworbenen Nimbus. Es ist völlig egal, was manche Bordeaux, Burgunder oder Champagner kosten - jemand zahlt den Preis schon.

Denn die im Dunklen sieht man nicht

Nahezu alle Winzer in Frankreich haben jedoch einen Nachteil aus diesen Auswüchsen. Sie produzieren hervorragend zu vernünftigen Preisen. Selbst in den berühmten Regionen orientieren sich die Preise vieler Erzeuger an ihrem Aufwand und nicht den Weltmarkt. Wobei der Aufwand für einen Burgunder oder Champagner sehr hoch ist und sich berechtigterweise auch im Preis spiegelt. Der Geschmack allerdings auch.

Es dürfte an dieser Geschichte liegen, dass Wein in Frankreich sehr ernst genommen wird - wie auch das Essen. Ohne allzu große Übertreibung kann man wohl sagen, dass schlechte Winzer in Frankreich «unten durch sind».

 
Abgeschlossene, kleine Weinberge in einer intakten, vielfältigen Natur: die Basis für ausdrucksvollen Wein
Abgeschlossene, kleine Weinberge in einer intakten, vielfältigen Natur: die Basis für ausdrucksvollen Wein
 

Frankreich heute

Winzer in Frankreich hatten und haben wie alle Winzer in Europa zu kämpfen. «Viel» war das Credo noch vor einer Winzergeneration. Produkte dieser Art stammen heute aus anderen Regionen.

Wer in diesem Umfeld eine Familie ernähren möchte, muss eine geeignete Nische finden: bezahlbare Qualität: heute das Rückgrat der französischen Winzer. Die weitaus meisten Winzer besitzen eigene Weinberge, deren Zustand ihnen aus diesem Grunde ein Augenmerk ist. Abgesehen von der Qualität ihrer Produkte: sie erhalten ihre gesunden Reben auch für ihre Kinder.

 

Die Lagen in Frankreich

Die Weine Frankreichs verdanken ihre Herkunft einigen Zufällen. Die Mönche fanden um ihre Klöster häufig idealen Boden für den Anbau von Reben. Die Handelsbeziehungen hätten auch andere Regionen beflügeln können - es waren Burgund, Bordeaux und die Champagne.

Die geologischen Lagen Frankreichs bieten für den Weinbau besondere Merkmale. Besonders die bekannten Appellationen liegen zudem in klimatischen Randzonen, die erst bemerkenswerte Gewächse entstehen lassen. Meist liegen sie in nördlichen Gegenden, wo es gerade noch möglich ist, Reben sinnvoll anzubauen. Dort entstehen die gesuchten Flaschen, für die Frankreich berühmt ist.

 
In der Erdgeschichte waren weite Teile Frankreichs sind immer wieder abgesunken und von Meer überflutet
In der Erdgeschichte waren weite Teile Frankreichs sind immer wieder abgesunken und von Meer überflutet
 

Die berühmten Appellationen sind Randlagen

Bei den Lagen, die einige der bekanntesten oder markantesten Weine Frankreichs hervor gebracht haben, war ebenfalls der Zufall im Spiel. Die Kontinentalplatten Europas und Amerikas wanderten in der Erdgeschichte auseinander. Amerika wanderte von Europa nach Westen, der Boden zwischen den Kontinenten sank daraufhin ab und wurde überflutet. Viele der heutigen Weinregionen Frankreichs liegen in solchen Senken. Die berühmte Kreide der Champagne etwa liegt im Pariser Becken - jüngeres Gestein, in dem heute die wundervollen Flaschen reifen .

An den Rändern dieser Senken liegt älteres Gestein an der Oberfläche. Der Schieferboden des Chablis oder Burgund liegen in solchen Randlagen des Pariser Beckens . Chablis gehört übrigens zum Burgund. Auch einige Weinberge an der Loire wie etwa Sancerre oder Menetou Salon liegen auf solchen Schieferböden.

Der Südwesten - von Bordeaux bis zu den Pyrenäen - liegt auf neuerem Schwemmland. Durch zahlreiche Flüsse und Erosion sind hier einige hervorragende Anbaugebiete wie das Cahors entstanden.

Es ist faszinierend, wie die geologische Geschichte die Regionen in Frankreich geprägt hat und wie die Böden ihre unverwechselbaren Eigenschaften in den Erzeugnissen widerspiegeln.

 

Bordelais oder Bordeaux?

Die Weinregion um Bordeaux heißt Bordelais. Den Begriff benutzen Leute, die sich gut mit diesen Weinen auskennen. Allgemein spricht man eher von «Bordeaux» - und unterscheidet nicht weiter zwischen den Weinen und der Region.

Das Bordelais liegt an und zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne, die in Bordeaux zur Gironde zusammen die letzten Kilometer in den Atlantik fließen. Dass einige der teuersten Weine Frankreichs an diesen Flüssen wachsen, liegt an dem besonderen Boden, der den im Bordelais prägenden Rebsorten Cabernet Sauvignon , Cabernet Franc und Merlot geboten werden kann. Und am Klima am Atlantik.

 
Das Werk der Flüsse: Bordeaux
Das Werk der Flüsse: Bordeaux
 

Bordeaux und die Kiesel (Graves) der Flüsse

Die Lagen von Bordeaux sind ein Puzzle besonderer Lagen. Als sich das Meer in kälteren Phasen zurückzog, vollendeten Flüsse das gestalterische Werk: sie brachten große Mengen Gestein aus den Pyrenäen an die Garonne (=linkes Ufer) und aus dem Zentralmassiv an die Dordogne (=rechtes Ufer). Die großen Lagen des Médoc liegen auf nahezu idealen Bänken dieses angetragenen Gesteins. Den nicht ganz so guten Lagen fehlt es an Boden, guter Bewässerung oder Neigung. «Nicht ganz so gut» bedeutet im Médoc jedoch immer noch oft Ergebnisse von Weltklasse. Die Rebsorte Cabernet Sauvignon ist auf diesem Kiesel oft besser aufgehoben als Merlot und kann im Herbst lange genug ausreifen.

Das linke Ufer hingegen liegt etwas höher als das rechte - hier ist der Boden meist ein völlig anderer und älter. Berühmt ist St. Émilion, der «Hauptstadt des Merlot », denn hier wachsen einige der bedeutendsten Weine dieser Rebsorte heran. Merlot reift etwas früher als Cabernet und der schwerere Boden des rechten Ufers bietet ihm eine gute Grundlage.

In den vergangenen Jahren nähern sich die angebauten Rebsorten oft an: mehr Merlot im Médoc und Cabernet in den Weinen von Pauillac und St. Émilion.

 

Das Burgund

Das Burgund ist für zwei Rebsorten bekannt: Pinot Noir und Chardonnay . Beide Sorten werden zwar auf großen Flächen weltweit angebaut, aus Chardonnay werden auch in wärmeren Lagen sehr interessante Weine erzeugt. Pinot Noir hingegen ist eine besondere Rebsorte. Sie ist sehr heikel, was ihren Standort betrifft, gedeiht bis auf (gehypte) Ausnahmen nur in sehr kalten Regionen und nur, wenn der Ertrag sehr niedrig ist.

Für beide Rebsorten ist das Burgund die Referenz. Die Pinot Noir sind von enormer Fülle und gleichzeitig seidig . Die Chardonnay von klarer Frucht und enorm klar und mineralisch.

 
Das Burgund liegt auf Schiefer
Das Burgund liegt auf Schiefer
 

Die Lagen des Burgund

Das Burgund liegt ebenfalls am Rande des Pariser Beckens. Seine Entstehung hat vielfältige Ursachen - vereinfacht fallen die verschiedenen Schichten alten Gesteins und des Jura zum Graben der Saône ab. Die Entstehung der Hänge und Hügel des Burgund hat - wie in Bordeaux - einige einzigartige Lagen hervorgebracht.

Auf kleinem Raum kann der Boden im Burgund sehr stark wechseln. Meist ist es die Höhe der Weinberge vom Tal der Saône hinauf, die einen großen Unterschied machen. Die Gesteinsschichten im Unterboden sind je nach Höhe unterschiedlich. Durch die Erosion kann es zu Hangablagerungen kommen, deren Deckschichten sehr unterschiedliche Qualitäten hervorbringen.

Diese geologischen Formationen sind nur im Burgund zu finden. Zum Boden gehört das kühle Klima, ohne das die Chardonnays und Pinot Noirs nicht ihre Eleganz entfalten könnten.

 

Das Languedoc

Ganz im Süden Frankreichs liegen die meisten Weinberge in flachem Gelände, das häufig überschwemmt wurde. Die Lagen des Languedoc steigen bis auf die Ausläufer der Cevennen und der Montage Noir hin an, bis der Anbau von Reben wegen der Höhe nicht mehr möglich ist.

In diesen Höhen gibt es die einzigen Weinberge, die rein auf Schiefer liegen, besonders das Faughères, aber auch das Minervois , Saint Chinian und Pia Saint Loup haben solche Schieferböden zu bieten.

 
Das Languedoc liegt auf Schwemmlandboden, der aufgewirbelt wurde wie ein Kuchenteig (schematisch)
Das Languedoc liegt auf Schwemmlandboden, der aufgewirbelt wurde wie ein Kuchenteig (schematisch)
 

Die Landschaft des Languedoc ist im Detail zerklüfteter als in der Übersicht des schematischen Bildes. Als die Pyrenäen entstanden, hat die Afrikanische Platte mit Macht nach Norden geschoben und dabei das Languedoc zerknüllt wie eine Zeitung, deren Inhalt einem nicht gefällt. Der Boden wurde gestaucht, verschoben und verdreht. Die Verwerfungen haben an vielen Stellen die Oberfläche zu einem Potpourri verschiedener Hügel und Gesteine geformt, indem sie die im Bild in der Erde liegenden Schichten bis an die Oberfläche und als Hügel gefaltet haben.

Genau diese zerklüftete Landschaft mit den höher gelegenen Schieferböden sind die Basis der Weine des Languedoc. Kein Boden ist gleich, die Hangneigung variiert, die Ausrichtung zur Sonne, der angeschwemmte Boden machen aus nahezu jedem Weinberg des Languedoc ein Unikat.

Dieser Variantenreichtum ist den vielen Qualitätsbewussten sehr recht: Sie können Weine erzeugen, die es nur im Languedoc gibt. Das ist die Basis für die große Vielfalt der erstklassigen Gewächse aus dem Languedoc .

 

Die Rhône

Die Rhône entspringt in der Schweiz, fliesst von dort westlich bis Lyon und weiter gerade Richtung Süden ins Mittelmeer. Der nördliche Teil des Weinbaugebietes ist ein sehr schmales Band entlang der Rhône und besonders an den steilen, zum Fluss abfallenden Hängen.

Die südliche Rhône ist ein recht ausgedehntes Gebiet, meist im Flachen liegend. Die Cru Lagen der südlichen Rhône liegen meist in den höheren Lagen, manche durch starke Verwerfungen bei der Entstehung der Alpen entstanden.

Die nördliche Rhône

Die Weinberge der nördliche Rhône liegen auf einem schmalen Band an den Hängen hinab zur Rhône. Ähnlich wie im Rheingau profitieren die Reben von den steilen Schieferhängen und der Sonne. Während am Rhein der Riesling gerade noch wächst, ist es an der Rhône der Syrah , der hier an der nördlichen Grenze gedeiht. Für den Syrah ist es zu kalt an der nördlichen Rhône - nur danke der steilen Weinberge ist der Anbau lohnend.

 
Steiler Weinberg auf Schiefer an der Côte Rôtie, nördliche Rhône
Steiler Weinberg auf Schiefer an der Côte Rôtie, nördliche Rhône
 

Die nördliche Rhône

Was nach einem Jammertal klingt, bestätigt die alte Winzer - Weisheit: Reben müssen leiden. Das ist nicht böse gemeint, niemand quält seine Reben. Sie bringen jedoch die besten Ergebnisse, wenn es zu kalt für sie ist, der Boden zu wenig Nährstoffe oder Wasser bietet und sich die Wurzeln viele Meter tief in den Boden graben müssen. Von solchen Lagen stammen die besten Ergebnisse. Genau das verlangt die nördliche Rhône den Syrah - Reben ab.

Für die weißen Rebsorten Viognier und Marsanne - beide in viel wärmeren Gegenden im Süden zu Hause - gilt Ähnliches.

Die Weine der nördlichen Rhône sind mit die ausdrucksvollsten Frankreichs.

Die südliche Rhône

Die südliche Rhône ist viel weitläufiger als das enge Tal der nördlichen Rhône. Die Reben wachsen im flachen Schwemmland - die mächtigen Kiesel des Châteauneuf du Pape oder die ähnlichen Lagen des gegenüberliegenden Lirac sind eine Besonderheit dieser flachen Lagen.

 
Cru Lage von [[reg || Gigondas]] in der Höhe über der Rhône. Im Hintergrund die berühmten Dentelles des Montmirail
Cru Lage von Gigondas in der Höhe über der Rhône. Im Hintergrund die berühmten Dentelles des Montmirail
 

Die Cru Lagen auf den Hügeln der Provence

Die besonderen Weine stammen aus besonderen Lagen. Ähnlich wie im Languedoc waren es an der südlichen Rhône die Alpen, die die Landschaft gefaltet hat.

 
Die Weinberge von [[reg || Vacqueyras]] an der [[reg || Rhône]]
Die Weinberge von Vacqueyras an der Rhône
 

Die Cru Lagen mit den definierten Böden

Einige der Cru Lagen der Rhône liegen an den Hängen oder Plateaus, die bei der Entstehung der Alpen gebildet oder aufgefaltet wurden. Gigonas, Vacqueyras oder Segurét sind solch klingende Namen, die jeweils einen sehr eigenständigen Wein hervor gebracht haben.

Jede dieser Lagen hat ein eigenes Bodenprofil, Höhe, Neigung und Ausrichtung zur Sonne. Obwohl in Sichtweite, können die Resultate sehr unterschiedlich ausfallen. Besonders kraftvoll in Gigondas, fast schon burgundisch seidig aus der Höhe von Séguret oder ungemein würzig duftend aus Vacqueyras.

 

Das Klima in den französischen Appellationen

Das Klima in den französischen Appellationen ist eine entscheidende Komponente, die stark darüber bestimmt, welche Traubensorten angebaut werden können und welcher Stil erzeugt werden. Ohne ein passendes Klima, selbst auf den besten Lagen, würden die Winzer Schwierigkeiten haben, den gewünschten Tropfen zu erzeugen.

Die Temperaturen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie variieren stark zwischen den Weinregionen Frankreichs und prägen die Eigenschaften der Beeren zum Zeitpunkt der Lese. Das Terroir, eine komplexe Mischung aus Boden, Klima und lokalen Bedingungen, ist eng mit dem Weinberg verknüpft. Hierbei sind Faktoren wie Sonne, Niederschlag und die Temperaturen über das Jahr hinweg zu berücksichtigen. Besonders kritisch sind die Bedingungen im Frühjahr, wenn Frost eine ernsthafte Bedrohung darstellen kann, und während der Lese, wenn sowohl die Tagestemperaturen als auch die nächtlichen Temperaturen den Reifegrad der Trauben und damit die Qualität beeinflussen.

In den südlichen Weinregionen Frankreichs, wo das Klima wärmer ist, werden oft mehrere Traubensorten für einen Wein verwendet. Die dort angebauten Trauben sind oft Sorten mit einer dickeren Schale und kräftigerem Aroma und Farbe als die Weine aus den nördlicheren Regionen. Viele der Weine, die in solchen Regionen wie dem Languedoc und dem Roussillon erzeugt werden, profitieren von diesen wärmeren Bedingungen und bringen kräftige, vollmundige Resultate hervor.

Somit kann man sehen, wie das Klima in den französischen Weinregionen und die sorgfältige Auswahl der passenden Trauben eine entscheidende Rolle bei der Produktion spielen, die das einzigartige Terroir jeder Region widerspiegeln.

 
[[win || domaine_modat || Domaine Modat]] im [[reg || Roussillon]]
Domaine Modat im Roussillon
 

Ausnahmen gibt es - bedingt - auch hier: südliche Weine aus höheren Lagen, Nordlagen oder besonders kargem Boden können auch im Süden auffallend feingliedrig ausfallen. Typisch etwa aus dem Faughères, dem Minervois oder Pia Saint Loup.

Die Weine, die aus der Kälte kommen

Lagen im Norden sind im Frühjahr einer ständig lauernden Gefahr ausgesetzt: dem Frost. Die Reben treiben schon früh im Jahr aus, der Schaden durch nur eine Frostnacht kann die komplette Lese zerstören.

 
Reben im [[reg || Chablis]] werden beregnet, um Schäden durch Frost abzuwenden.
Reben im Chablis werden beregnet, um Schäden durch Frost abzuwenden.
 

Schutz gegen Frost im Frühjahr

Die Winzer helfen sich mit verschiedenen Methoden - Öllampen im Weinberg, Beregnung - um die jungen Blüten zu schützen. Öllampen erhöhen die Temperatur im Weinberg um wenige Grade. Sehr wirkungsvoll ist die Beregnung der Weinberge: wenn Wasser aus dem flüssigen Zustand in Eis übergeht, wird Wärme frei, die auf die Blüten übertragen wird. Die Eisschicht isoliert dann bei weiter fallenden Temperaturen die Blüten.

Der Lohn der Kälte im Frühjahr

Der Grund, warum man in Chablis nicht einfach Kartoffeln anbaut statt sich im Frühjahr die Nächte mit Öllampen herum zu schlagen, liegt im Herbst.

 
Klingt komisch, ist aber so: je kühler es im Herbst im Weinberg, um so ausdrucksvoller wird der Wein
Klingt komisch, ist aber so: je kühler es im Herbst im Weinberg, um so ausdrucksvoller wird der Wein
 

Heute wird viel Wert auf das Gleichgewicht in einem Wein gelegt. Der Gehalt an Zucker in den Beeren - früher als alleinige Maß, ist heute eher weniger bis garnicht mehr wichtig.

Säure & Reife

Es sind das Zusammenspiel von Reife, also den Aromen und seiner Säure , die einen Wein interessant machen. Mit dieser Reife am Ende der Saison bekommen die Winzer in kühleren Regionen im Herbst das Resultat der frühen Mühen: die Trauben in kühleren Regionen können länger an den Rebstöcken hängen bleiben, weil sie deutlich weniger Säure verlieren als in warmen Regionen.

Die Wahl haben die Käufer

Der Unterschied der Weinstile aus dem kühlen Norden unterscheidet sich deutlich von denen aus südlichen Regionen. Die Ersten sind meist sehr klar, fein strukturiert und eben oft aus einer Rebsorte. Solche aus dem Süden oft saftiger, kraftvoller, erdiger und tanninreicher.

 

Wie schmeckt Wein aus Frankreich?

Auf diese Frage gibt es natürlich keine allgemeine Antwort, auch wenn oft behauptet wird, Wein aus Frankreich schmecke fruchtiger, weniger fruchtig oder sei schwerer oder zu leicht. Besonders von Leuten, die keine Weine aus Frankreich kennen.

Die Erzeuger machen den Unterschied

Unabhängig davon, ob ein Wein vom Schiefer, aus einer kalten oder warmen Lage kommt: ein Wein aus einem Industriebetrieb wird nie einen besonderen Charakter haben. Nicht, weil die großen Erzeuger einen solchen Wein nicht machen können, sondern weil ihre Weine möglichst allen schmecken müssen. Wer eine Kette mit zig oder hunderten Läden beliefern will, muss schon sehr viel Verkaufen und nicht nur an ein paar Enthusiasten.

Daher ist der Unterschied zwischen einem Französischen Wein und einem ähnlichen Wein aus anderen Ländern im Supermarkt nicht sonderlich groß.

Winzer bringen Leben in den Wein

Die Weine von kleineren Betrieben sind nicht immer besser, ausdrucksvoller - aber sie können es sein. Unter einigen kleinen Voraussetzungen: die Reben stehen oft auf nur einem Weinberg, die Winzer haben eine klare und persönliche Vorstellung, wie der Wein werden soll.

 
Wein und Essen gehören in Frankreich zusammen. Jede Region hat ihre eigenen Kombinationen
Wein und Essen gehören in Frankreich zusammen. Jede Region hat ihre eigenen Kombinationen
 

Geschmack und Qualität

Wenn Winzer Weine machen wollen, die gut zu einem Essen passen, die den Charakter der Rebsorte, ihres Weinberges ausmacht - dann haben sie eine gemeinsames Verständnis mit ebensolchen Winzern in anderen Ländern. Diese Art Weine wird immer unterschiedlich schmecken, riechen, wirken. Das sollen sie ja auch, das macht einen interessanten Wein aus.

Die «Seele» hingegen, die Ausgewogenheit, das Verständnis für die Rebsorte wird bei diesen Weinen gleich sein. Man kann sich über Geschmack streiten, aber nicht über Qualität.

Die Frage ist daher weniger «wie schmeckt Wein aus Frankreich» als «wer hat den Wein erzeugt. Und wie»

Wie hoch ist der Ertrag?

Eine Frage, die Weintrinker selten stellen, es auch nur selten auf den Flaschen vermerkt ist. Grob und um einen Anhaltspunkt zu geben: die besten Weine, die im weinraum verkauft werden, haben Erträge von 15hl/ha (Hektoliter / Hektar). Die besseren Weine werden bis 30, 40, 50 hl/ha erzeugt - das hängt auch von der Lage ab.

Die erlaubten Erträge für sogenannten Qualitätswein liegen bei 90 hl/ha und mehr - auch das ist je nach Region verschieden.

Die Höhe des Ertrages pro Hektar hat einen wesentlichen Einfluß auf den Wein, der daraus gewonnen wird.

Stammt der Wein aus einer kühlen Lage oder einer warmen?

Weine aus nördlicheren, kühleren Lagen sind meist wenig voll, schwer als solche aus kühleren Lagen. Dafür sind letztere feiner, oft seidige Weine für die roten und mineralisch klar die weißen. Aus kühleren Lagen haben die Weine fast immer nur eine Rebsorte, in warmen Lagen sind es meist (aber längst nicht immer) Cuvées .

Wie teuer muss ein Wein aus Frankreich sein, damit er gut ist?

Bis etwa 15 Euro pro Flasche merken auch Laien, dass der Wein - die gleiche Art vorausgesetzt - besser schmeckt als einer für 3 Euro weniger. Im weinraum zumindest. Bis etwa 30 Euro merken auch Laien im direkten Vergleich die Unterschiede.

Wer schon einige Weine getrunken hat, entwickelt persönliche Erfahrungen und Vorstellungen. Da sind die Beträge vielleicht höher, aber immer noch nicht bei hunderten Euro. In diesen Bereichen werden die Preise nach dem Marktwert verlangt, nicht nach dem Wert des Weines in der Flasche. Das ist auch ok, die die, die solche Weine kaufen, würden die Frage nicht stellen.