Einzigartig
Um eine Marke aufbauen zu können, muss zunächst etwas da sein, dass für einen Mythos taugt - die Weine der Champagne entstehen so, wie sie hier gelingen, nirgends sonst auf der Welt - in dieser Größe. Das macht die Champagne vergleichbar mit dem
Burgund
- und es stehen die gleichen Rebsorten in den Weinbergen.
Pinot Noir
, Pinot Meunier und
Chardonnay
gelten als drei der herausragenden Rebsorten schlechthin. Den meisten unbedarften Weinfreunden ist ein Pinot zu dünn und zu sauer und ein mineralischer Chardonnay zu wenig fruchtig. Das spart zumindest Geld in der Weinkasse.
Wer sich hingegen intensiver auch mit den feineren Nuancen im Wein beschäftigt, und hier ist besonders der Duft entscheidend, der den Geschmack der Weine prägt, der wird das besondere dieser Rebsorten entdecken: sie sind feiner als ein schwerer Wein aus dem Süden, ihr Reichtum, die Tiefe eine Pinot Noir übertrifft jedoch einen Wein aus dem Süden bei weitem.
Schmaler Grad
Beginnt man sich für die Rebsorten der Champagne zu interessieren, merkt man schnell, dass es große Unterschiede in den Weinen gibt und wirklich herausragende Weine selten, eher sehr selten. Ein mäßig begabter Winzer wird in einer nicht so optimalen Lage trotzdem einen trinkbaren Merlot erzeugen, aber keinen Pinot Noir, der Freude macht.
Alle drei Rebsorten brauchen, um große Weine zu werden, exakte Bedingungen, die nur an wenigen Orten zu finden sind. Zum einen sind es natürlich die Böden, die mineralisch und karg genug sein müssen, wichtiger ist jedoch die Kälte: die Reben brauchen die kühle Nächte im Herbst, um voll ausreifen zu können und trotzdem ihre Säure zu behalten.
Wenige Orte
Orte mit kühlen Nächten im Herbst gibt es viele auf der Welt - leider auch mit kalten Nächten im Frühjahr, deren Frost ersten Trieben der Reben den Garaus machen. In der Champagne dominiert noch das atlantische Klima und zwar so, dass diese für Chardonnay und Pinot Noir idealen Bedingungen auf einer breiten Fläche herrschen.
Im deutschen Rheingau etwa wird von gute Winzern ebenfalls Pinot Noir - der hier Spätburgunder heißt - angebaut. Da der Rheingau viel weiter östlich liegt, ist das Klima kontinentaler - kälter im Frühjahr und heißer im Sommer. Die Reben brauchen daher das eingeschnittene Flusstal und den nur im Rheingau ost - westlichen Verkauf des Rhein, um auf winziger Fläche die Bedingungen wie in der Champagne zu haben.
Das besondere der Champagne
Für die Champagner Rebsorten bietet die Champagne drei wichtige Voraussetzungen, die die Weine prägen
- Klima der nördlichen, weit westlich gelegenen Weinberge
- die Böden der Champagne
- das Relief der Landschaft
Erst dieses Zusammenspiel der
Terroir
hat den Champagner möglich gemacht. Und die seit Jahrhunderten gewissenhafte Arbeit, die dieses Zusammenspiel von Terroir und Rebsorten so genau untersucht hat und den Weinbau daran ausrichtet.
Und, geschichtliche Zufälle, denn berühmt wurde die Champagne in England und das, weil die Champagne Zugang zum Hafen hatte und moderne Glasflaschen aus England kamen, ohne die es keinen Champagner gegeben hätte.