So engagiert wie erfolgreich
Julia entwickelte sich als treibende Kraft einer ganzen Reihe von Projekten für sozial Schwache: Schulen für Arme, Kinderheime und diverse Hilfseinrichtungen, besonders für Mädchen und Frauen. Ihr vom Glauben geprägter Wunsch nach gesellschaftlichem Ausgleich fand in der neuen Familie, aber auch in der Turiner Gesellschaft große Resonanz. Der Prozess zur Seligsprechung der Marchesa begann 1991 in der Sankt-Lorenzo-Kirche in Turin.
Mit dem Wein war sie über die Ländereien in Barolo verbunden, auf denen der zu dieser Zeit übliche Wein angebaut wurde. Sie hatte einen ausgeprägten Geschäftssinn, erforderte ihre Wohltätigkeit doch keine kleinen Summen. Ihre erwirtschafteten Gelder dienten nicht ihrer Eitelkeit, sie hatte eine genaue Vorstellung vom Zweck der Mittel. Der Weinbau im Piemont blieb weit hinter den Möglichkeiten zurück.
- Trockene Weine waren in Europa modern
- kühle Lagen haben Potential für sehr gute trockene Weine
- kaum Schäden durch Frost durch den vielen Nebel im Herbst
Gier war ihrem Streben fremd. Vielmehr verband sie Humor mit ihrem Wirken, was ihren Ruf und ihr Ansehen nur verstärkte. Die Einführung ihrer Weine am Hof von Turin war eines ihrer Kabinettstücke.
Der junge Carlo Alberto – ein deutsch stämmiger Adliger und späterer König von Piemont-Sardinien, mit seiner Ausbildung in Dresden, Genf und Paris auf Augenhöhe mit der internationalen Julia – äußerte scherzhaft sein Bedauern über die Möglichkeit der Konversation über den Wein der Marchesa. Er kenne ihn schlicht nicht.
Wenig später rollten Gespanne mit 325 Fässern ihres Weines unter großem Hallo in den prunkvollen Palazzo Reale in Turin. Für jeden Tag des Jahres eines. 40 Tage Fastenzeit berücksichtigt.