Wo wird Spätburgunder in Deutschland angebaut
In Deutschland stehen sie oft, wenn auch nicht immer, an tief eingeschnittenen Flüssen, die die Sonne in die steilen Weinberge zurückwerfen. Dass an der Mosel
kein Spätburgunder angebaut wird, ist bei den steilen Böden
aus Schiefer
ein Mirakel, es ist aber so. Ansonsten sind der Main in Franken, der besonders der Rhein, ein wenig an der Nahe und besonders die Ahr Flüsse, an deren Hängen hervorragende Spätburgunder angebaut werden.
Doch auch direkt an Flüsse zu liegen, sind steilere Lagen günstig für Spätburgunder. Sie sind tagsüber der Sonne zugewandt, nachts strömen kühlere Winde durch die Reben. In einem steilen Gelände liegen zudem oft verschiedene Bodenschichten, die den Wurzeln der Reben Halt, Wasser und Nährstoffe bieten, dicht übereinander. Ein karger Boden ist von Vorteil, denn die Wurzeln gehen dann tiefer in die Erde.
Der Standort ist von großer Bedeutung, und die Spätburgunder-Rebe ist in vieler Hinsicht besonders sensibel. Schon kleine Nuancen in der Zusammensetzung des Bodens und im Sonneneinfall spielen eine Rolle. Auch die Art, wie dicht Winzer die Reihen der Reben setzen und wie sie die Reben schneiden oder die Blätter am Rebstock abzupfen: die feinen Aromen des Weines, der am Ende aus dem Weinkeller kommen wird, werden von solchen Kleinigekeiten beim Spätburgunder besonders stark beeinflusst.
Das Terroir
ist für jeden Wein wichtig, beim Spätburgunder jedoch ganz entscheidend. Und wenn der Standort ideal ist: welche Art von Spätburgunder ist dann genau in diesem Weinberg möglich? Wie können die Maßnahmen im Weinberg
diese Art hervorheben? Wie soll der Wein im Weinkeller
ausgebaut werden, um das im Weinberg gewonnene auch in die Flasche zu bekommen?
Diese Fragen stellen sich natürlich jedem Winzer bei jeder Weinsorte. Beim Spätburgunder sieht man jedoch besonders deutlich, was Details ausmachen können: Zwischen einem dünnen Weinchen und einem Meisterwerk liegen manchmal nur ein paar Meter im Weinberg und ein paar Handgriffe im Weinkeller.