Die alte Presse ist museal - sie läßt sich aber fein steuern. Alban überprüft ständig, wie sich der Saft der Beeren mit zunehmendem Pressdruck ändert und treibt daher auch nicht selbst den Hebel. Die Bitterstoffe werden stärker wenn der Mann am Hebel langsam einen roten Kopf bekommt. Zu wenig der und der Wein wird dünn, zu viele machen den Wein sperrig.
Das Glas mit Saft, dass Alban in der Hand hat, ist keine kleine Erfrischung zuwischendurch: es ist für ihn wie die zuckende Kurskurve an der Börse. Irgendwann entscheidet er: stop! Und damit hat er den Charakter des Weines weitgehend bestimmt, der 2 Jahre später hier zu kaufen ist. Alban braucht nicht am Hebel drehen - dem ist auch so warm bei der Entscheidung.
Mit seinen Freunden machen sie so Weine, die bis nach Japan verkauft werden. Was die nun an dieser Art Wein so schätzen: die Reinheit und das Ursprüngliche. Keine Chemie, keine Technik, reine Natur in der Flasche.
Bleibt die Frage, warum die Nachbarn jahrelang den Keller nie betreten haben, obwohl ihnen die Türe immer offen steht. Die Großväter waren zu faul, sich um ihr Geschick zu kümmern. Sie haben die Verantwortung an die Genossenschaften abgegeben und für wenig Geld als Bauern gearbeitet.
Sie haben dafür zweimal bezahlt: den schlechten Lohn als Bauer und als alles den Bach hinab ging, hatten sie nichts mehr. Alban lebt, was sie selbst nicht gemacht haben, aber hätten machen können: besser als billig sein und davon leben können.
Dass Menschen wie Alban und seine Freunde von Ihrer Arbeit leben können, vedanken sie Weinfreunden, die sich für ihre Art von Erdverbundenheit interessieren und dort kaufen.