Geschmack im Wasser, Aroma im Fett
Die Zunge kann die sechs Geschmacksrichtungen unterscheiden. Was man umgangssprachlich als «Geschmack» bezeichnet, ist das Zusammenspiel von diesen sechs Geschmacksrichtungen der Zunge und den vielen Tausend Aromen, die die Nase riecht.
Ob man auf einem Apfel oder einer Birne herumkaut, schmeckt man nicht, man riecht es. Ebenso praktisch alle Gewürze, viele Inhaltsstoffe von Gemüse: sie werden gerochen, nicht geschmeckt. Was man riecht, wird als Aroma bezeichnet. Die Aromen sind fast alle fett-, nicht jedoch wasserlöslich.
Beim Kochen werden viele Inhaltsstoffe im Fett gebunden und beim Essen im Mundraum freigesetzt. Viele der Aromenstoffe verändern sich bei hohen Temperaturen und verflüchtigen sich. Bei höheren Temperaturen verstärkt. Ein wenig Fett im Kochwasser bindet deutlich Aroma, viele Kräuter werden erst zum Ende der Garzeit zugegeben.
Was umgangssprachlich als Geschmack bezeichnet wird, ist das Zusammenspiel von Geschmack und Aroma, wenn im Mund die gelösten Aromen freigesetzt und von der Nase wahrgenommen wird. Die Art, wie ein Essen beim Kochen zubereitet wird (Temperatur, Dauer, Zeitpunkt der Zugabe von Gewürzen und Anteil von Fett) beeinflusst stark diese Wahrnehmungen.