Die Antwort ist naturgemäß diffus - zumindest dies ist natürlich. Ich habe - privat, unterwegs - in Supermärkten schon billigen Wein gekauft und guten Weine bekommen. Ich habe - als Weinhändler - schon viele Weine von ambitionierten Winzern bekommen, die gruselig waren. Ein sehr beliebtes Weinland tut sich dabei besonders hervor.
Ebenfalls als Händler habe ich zwar nur eine Genossenschaft im Programm (Collines du Bourdic), aber die macht hervorragende Weine. Es gibt einige davon, wenn auch nicht viele. Also können auch sehr große Weinfirmen guten Wein erzeugen. Ohne bio, ohne Romantik.
Dann gibt es Weine mit den großen Anzeigen in den Zeitschriften, Parker Punkten und den ganzen Glamour. Wer es mag.
Na was ist denn nun gut?
Wein wird im
Weinberg
durch gute Lagen, passende Rebsorten im Weinberg und die richtige Bearbeitung erzeugt. Es gibt Lagen und Rebsorten, die eignen sich für höhere Erträge, die Bearbeitung mit Maschinen und größere Erntemengen verteilt auf verschiedene Weinberge. Von solchen Anlagen werden kaum große Weine kommen, aber gute, selbst sehr gute Weine sind möglich. Voraussetzung ist eine ambitionierte Firma, die solche Weine erzeugt.
Das gilt bei kleinen Winzern genauso: nur, weil der Winzer kleine Flächen oder eigene Weinberge bewirtschaftet, kommen noch lange keine guten Weine von einem solchen Winzer. Gerade solche Genossen können einen ausgesprochen einfachen Geschmack haben und nicht einmal einen Ansatz von einer Vorstellung, was einen guten Wein ausmacht. Schlicht weil sie im Leben nicht auf die Idee kämen, zu einem Essen einen anderen Wein als den eigenen zu öffnen. Geschweige denn einen guten. Alles schon erlebt.