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Unterschied Flaschengärung zu klassischer Flaschengärung



Flaschen mit der [[lex || Hefe]] im Rüttelpult
Flaschen mit der Hefe im Rüttelpult

Klassische Flaschengärung

Bei der klassischen Flaschengärung oder auch Méthode Classique wird die Hefe im Champagner, aber auch Crémant oder Prosecco durch Rütteln zum Kopf der Flasche gebracht und dabei zu einem Pfropfen verdichtet - daher dauert das Rütteln lange und ist aufwändig. Es wird bei jedem Durchgang der Rüttler nur eine genau festgelegte Drehung vorgenommen. Ist der Hefepfropfen fest, wird der Kopf der Flasche vereist. Der Kronkorken, mit dem die Flasche bei der zweiten Gärung verschlossen war, wird entfernt und die Hefe schiesst aus der Flasche.

Was an Wein aus der Flasche austrat, wird durch die Dosage aufgefüllt.

Einfache Flaschengärung

Bei der einfachen Flaschengärung oder dem Transvasierverfahren wird nicht gerüttelt, sondern Sekt und Hefe in einen Tank gegeben. Die entstandene Kohlensäure (CO2) bleibt dabei im Schaumwein, da der Behälter verschlossen ist. Die Hefe entfernt, die Dosage im Tank zugeführt und der fertige Sekt wieder in Flaschen abgefüllt.

Dieses Verfahren ist günstiger als das klassische, zudem gibt es keine Abweichungen von Flasche zu Flasche, was beim klassischen Verfahren bei aller Übung der Ausführenden möglich und auch nicht unüblich ist.

Warum gibt es beide Verfahren?

Im Prinzip ist es möglich auch die einfache Flaschengärung über Jahre in der Flasche zu lassen. Es macht aus zwei Gründen keinen Sinn: die feine Perlage , die sich bei der langen Gärung in der Flasche bildet, verschwindet beim Umfüllen in den Tank, wie auch einige der feinen Aromen, die sich durch die Autolyse gebildet haben.

Und zum anderen reicht es für eine große Preissteigerung, wenn «Flaschengärung» oder «in der Flasche vergoren» auf der Flasche steht. Wie lange die gedauert hat, fragt kein Mensch. Und die, die es tun, machen tunlich einen großen Bogen um solche Produkte. Sofern damit eine billige Wertsteigerung gemeint ist.

Die einfache Flaschengärung hat durchaus seinen Sinn, wenn fruchtbetonte, frische und nicht lange zu lagernde Weine wie etwa Prosecco erzeugt wird. Auch hier nutzen Erzeuger wie Bival jedoch neben dem Charmatverfahren die einfache wie auch die klassische Flaschengärung, um ihre Weine fein differenzieren zu können.

Schwierig sind Mogelpackungen, die mit dem Begiff «Flaschengärung» die Käufer in die Irre zu führen trachten.