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Granit ist vulkanisches Gestein, entstanden in großer Tiefe. Angehoben durch tektonische Bewegungen, gelangt es an die Oberfläche
Granit ist vulkanisches Gestein, entstanden in großer Tiefe. Angehoben durch tektonische Bewegungen, gelangt es an die Oberfläche

Granit entsteht in Vulkanen in großer Tiefe. Steigt die Magma nicht auf, sondern kühlt in der Erde ab, kann sich Granit bilden. Granit ähnelt daher in seiner Zusammensetzung dem Rhyolith . Durch seine Entstehung ist Granit sprichwörtlich hart, glatt und massiv.

 

Die Freisetzung des Granit

Damit Granit an die Oberfläche gelangt, muss die darüber liegende Erdschicht durch Erosion abgetragen, oder durch tektonische Bewegungen der Erdkruste an die Oberfläche gehoben werden.

Trotz seine Härte und massiven Struktur verwittert Granit an der Oberfläche durch verschiedene Prozesse auch in der Tiefe. Je nach der Verwitterung zerfällt Granit in unterschiedliche Formen. Was dem Boden bleibt, ist der hohe Gehalt an Mineralien, die den Reben im Weinberg  zur Verfügung stehen.

 

Granit im Weinberg

Die Wirkung von Granitböden auf den Wein ist vielfältig. Im Boden scheint die Wirkung von Granit nicht genau bekannt zu sein. Man findet ebenso viele Hinweise auf steigende Werte der Säure im Wein, wie auf sinkende Säuregehalte, wenn Granit im Boden enthalten ist - inklusive wohlklingender Erklärungen für die sich völlig widersprechenden Angaben.

Das mag nun daran liegen, dass solche Prozesse der Wechselwirkung der verschiedenen Bodenbestandteile und den physiklaisch - biologischen Prozessen in der Rebe nicht vollständig und abschliessend zu beschreiben sind. Zu viele Faktoren greifen hier ineinander.

Etwas einfacher hingegen ist die Wirkung von Granit auf den Wärmehaushalt im Weinberg: Granit speichert die Wärme des Tages und gibt sie nachts an die Wurzeln der Reben ab.

Granit wirkt hier nicht direkt auf die Vorgänge in der Rebe, sondern über das Terroir : auf Granit können Reben wachsen, für die die Lage eigentlich zu kalt ist. Das wirkt sich erheblich auf die Reife um den Zeitpunkt der Lese aus: die Trauben können lange an der Rebe reifen, entwickeln ihre volle physiologische Reife - und behalten in den kühlen Nächten  ihre Säure .

Einig ist man hingegen: Granit im Weinberg verbessert die Mineralität und Komplexität der Weine.

 

 

Weinberge mit oder auf Granit

Granit kommt in Deutschland in den ehemals vulkanischen Regionen an der Mosel , in Baden und Rheinhessen in den Weinbergen vor. Die Gehalte variieren sehr stark, meist sind es verwitterte Anteile im Boden.

In Frankreich gibt es Böden mit Anteilen von Granit im vulkanischen Elsass , an der nördlichen Rhône und besonders im Beaujolais , in dem der Gamay sein ideales Terroir gefunden hat.

Granit verwittert und zerfällt in verschiedene Formen bei diesen Prozessen. Und Granit muss nicht bleiben, wo er entstand. Eines der größten Vulkangebiete in Frankreich ist das Massiv Central, in dem es gewaltige Vorkommen an Granit gibt und gab.

Die verwitterten und erodierten Kiesel aus Granit finden sich an der südlichen Rhône und am rechten Ufer in Bordeaux. Im Médoc bilden Teile dieser aus Zentralfrankreich stammenden Kiesel aus Granit die Graves.